Wie schreibe ich über mich …

wie schreibe ich über mich

… und meine Leistungen?

Bewusst etwas zu verkaufen ist mir immer schon schwergefallen. Ich wusste nie genau, woran es liegt. Mir war auch nicht klar, dass praktisch jede Interaktion eine Art „Verkaufsgespräch“ ist (bis zu einem Zoom-Meeting mit H. G., der mich über LinkedIn kontaktiert hat ). Mein Problem: Wie rede/schreibe ich über mich, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken?

Wenn mich Leute direkt anreden oder anschreiben und mich bitten, mir mal anzuhören oder zu testen, was sie so anbieten, dann sage ich zu 75 % ja. Vielleicht weil ich neugierig bin. Kann sein. Eher aber aus einer wertschätzenden Haltung heraus, nichts abzulehnen, bevor man es sich nicht zumindest genauer angehört hat. Und weil es mir unangenehm ist, ihnen einfach einen Korb zu geben.

Verkaufen ist mir peinlich

Ob ich das bereue? Nein. So lerne ich laufend dazu, z.B.

  • dass man sich nicht schämen muss, jemandem sein Angebot zu unterbreiten, wenn man überzeugt dahintersteht.
  • Dass es – egal wie eigenartig das eigene Angebot (auf viele) wirken mag – irgendwo auf dieser Welt Menschen gibt, die genau auf dieses Angebot gewartet haben.
  • Dass jedes Gespräch und jede E-Mail-Konversation mit Verkaufen zu tun hat – es beginnt bei der eigenen Vorstellung, wenn man seinem Gegenüber erklärt, wer man ist, wo man wohnt und was man tut.

Das hat mir ein Schweizer Unternehmer über Zoom erklärt, der nach über 30 Jahren im stressigen Messebau-Geschäft und einem ungesunden Lebensstil sein Leben komplett umgekrempelt, viel abgenommen und ins Network Marketing eingestiegen ist. Dort nutzt er nun seine persönliche Erfahrung dieser „Transformation“, um anderen Menschen zu einer besseren Gesundheit und zu mehr Eigenverantwortung zu verhelfen.

Schreiben als Dienstleistung

Warum mir das einfällt? Weil ich glaube, dass es viel leichter ist, über die eigenen Leistungen zu schreiben, wenn einem klar ist, welches der „Produkte“, die man anbietet, einen selbst am meisten begeistert. Und wenn man sein Angebot bzw. das Potenzial, das darin liegt, realistisch einschätzen kann.

Ich biete meinen Kund:innen Texte an. Die Schwierigkeit: Das Schreiben an sich ist nicht erklärungsbedürftig ist, weil in unseren Breiten (fast) jede:r täglich mehr oder weniger schreiben muss. Texte anzubieten ist also, wie wenn man jemandem Leitungswasser zum Trinken anbietet, wo dieses doch gratis aus jedem Wasserhahn fließt.

Leitungswasser verkaufen!

Es hilft nichts. Du willst dein Leitungswasser trotzdem an die ideale:n Kund:innen bringen. Dazu stellst du dir eine einzelne Person vor, der du mit deinem Produkt weiterhilfst. Die Person fühlt sich durch dein Produkt besser. Sie repräsentiert deine Wunsch-Zielgruppe. Wenn du in Zukunft Texte für dein Unternehmen schreibst, führst du dir diese Person immer vor Augen.

Wo treibt sich mein:e ideale:r Kund:in herum?

Du fragst dich jetzt vielleicht: Wie komme ich zu diese:r ideale Kund:in? Nun ja, es könnte ein:e tatsächliche:r Kund:in sein, die du bereits hast. Jemand, den du liebst. Jemand, bei dem du sagst: “Ach, Gott! Wenn jede:r, der/die zu mir kommt, genau wie diese Person wäre, hätte ich mein Traumgeschäft. Für jemanden, der gerade erst anfängt, könnte dies ein:e Traumkund:in sein. Die willst du herbeizaubern. Er/sie ist vielleicht eine Kombination aus ein paar echten Menschen, mit denen du wirklich gerne arbeiten würdest.

Von der Vorstellung zur Realität

Dass du dir die Menschen vorstellst, ist nur ein Ausgangspunkt. Je schneller du mit echten potenziellen Kunden oder echten Kunden sprechen kannst, desto besser. Denn das gibt dir die Möglichkeit, deine Leistungen fein auf sie abzustimmen. Dein:e ideale:r Kund:in kann auch eine frühere Version von dir selbst sein. Vor allem, wenn du etwas verkaufst, von dem du gerne schon vor Jahren gewusst hättest, dass es existiert. (vgl. Marie Forleo: The Copy Cure)

Spitze deine Feder und deine Ohren!

Schreib mir, wie es dir beim Schreiben über dich und deine Leistungen geht. Bis bald!

 

Bild von Henryk Niestrój auf Pixabay

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3 Kommentare

  1. “Texte anzubieten ist also, wie wenn man jemandem Leitungswasser zum Trinken anbietet, wo dieses doch gratis aus jedem Wasserhahn fließt.”

    Ja, mag sein. Aber gute, wirkungsvolle Texte rinnen nicht aus Leitungen. Da muss man schon arbeiten. Und Arbeit will bezahlt werden: gute Arbeit gut!
    Ich bin trotzdem nicht Deiner Meinung, “dass praktisch jede Interaktion eine Art „Verkaufsgespräch“ ist”. Mir ist eine Welt, in der es immer nur um Verkauf geht, nicht sympathisch. Ich verschenke öfters was und kriege auch oft was geschenkt – ohne Hintergedanken, ohne “Gegenwert”. Das geht und macht glücklich.

    1. Ich werde das mit dem “Verkaufsgespräch” beobachten. Verkaufen – verschenken – vielleicht liegt die Realität irgendwo dazwischen. Mich macht das Schreiben glücklich, ob sich die Texte verkaufen oder nicht, spielt da gar keine große Rolle. Danke für deine wertvollen Gedanken zum Beitrag!

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