Was ist ein Blog?

was ist ein blog

Und schreibt man der oder das Blog?

Der Duden bestätigt, dass der Begriff „Blog“ im Deutschen entweder als maskulines oder neutrales Substantiv verwendet werden kann. Es ist also sowohl „der Blog“ als auch „das Blog“ richtig. Außerdem führt er unter Bedeutung an, dass es ein Kurzwort für „Weblog“ ist. (Bed. „tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche Website, die ständig um Kommentare oder Notizen zu einem bestimmten Thema ergänzt wird“)

Lassen Sie mich gleich vorausschicken, dass ich als Wort-Forscherin der folgenden – auf zahlreichen Websites vorzufindenden – Herleitung des Begriffs „Blog“ skeptisch gegenüberüberstehe. Ich hatte jedoch nicht die Zeit, mich intensiver mit der Herkunft des Begriffs zu beschäftigen, deshalb lasse ich das mal so stehen:

Ein Blog ist eine Kurzform für den englischen Begriff Weblog, es ist also eine Wortkreation aus den Begriffen „Web“ und „Log“. „Web“ ist hauptsächlich im englischsprachigen Raum ein gebräuchlicher Begriff . Man verwendet ihn synonym zu „Internet“. „Log“ steht kurz für Logbuch.

Vom Logbuch zum Tagebuch

Das „Logbuch“ war vor der Erfindung des GPS ein wichtiges Hilfsmittel für die Navigation an Bord von Seeschiffen. Im Logbuch (das mich sofort an William Shatner als Captain James T. Kirk aus der Serie „Raumschiff Enterprise denken lässt) dokumentierten Seefahrer früher Navigationsdaten wie Position, Geschwindigkeit, Kurs etc. sowie besondere Vorkommnisse in Form von Eintragungen oder Vermerken. Auch heute müssen Bootsbetreiber laut Schiffssicherheitsverordnung sogar auf Sportbooten Logbücher führen. Ihr Aufgabenbereich hat sich jedoch in Richtung Dokumentation verschoben, weshalb man das Logbuch in der Amtssprache als Seetagebuch oder Schiffstagebuch bezeichnet.

Aus der Analyse der betrachteten Begriffe kristallisiert sich in groben Umrissen (und einem gewissen Maß an Gottvertrauen, das auch viele Seefahrer hatten) die Funktion eines Blogs als eine Art Tagebuch oder Journal heraus, in dem „Einträge“ zu bestimmten Themen veröffentlicht werden.

Die Anfänge des Blogschreibens

Die ersten Blogs entstanden Mitte der 1990er-Jahre. Seinerzeit wurde noch von Online-Tagebüchern gesprochen und es handelte sich um Internetseiten, auf denen Nutzer regelmäßig über allerlei Themen oder konkrete Ereignisse aus ihrem Leben berichteten. Ab 1996 kamen verschiedene Anbieter auf, die Internetnutzern Dienste zum einfachen Einrichten eines eigenen Online-Tagebuchs ermöglichten.

Im Folgejahr nutzte Jorn Barger zum ersten Mal das Wort Weblog auf seiner Internetseite, bevor 1999 der Webdesigner Peter Merholz die Kurzform Blog prägte. Nach einem insgesamt eher langsamen Beginn erlebten Blogs ab der Jahrtausendwende ein rasantes Wachstum, da unter anderem mit der Einführung von Plattformen wie Blogger.com das Bloggen für alle zugänglich wurde. Jede:r konnte nun Inhalte publizieren, ohne selbst Programmierkenntnisse zu besitzen.

Innerhalb weniger Jahre vervielfachte sich die Anzahl an Blogs insgesamt so massiv, dass der US-amerikanische Wörterbuchverlag Merriam-Webster die Kurzform „Blog“ zum Wort des Jahres 2004 wählte. Dass wir über 20 Jahre später, in Zeiten des rasanten Wandels, dem Blog-Format immer noch einen bedeutenden Stellenwert beimessen, liegt nicht zuletzt auch daran, dass zunehmend Unternehmen und die traditionellen Massenmedien damit begannen, sich für diese neue Darstellungsform zu interessieren. Schließlich bot sie die Möglichkeit, weitere Kund:innen und Leser:innen zu erreichen und gleichzeitig ein direktes Feedback von ihnen zu erhalten.

Woran erkenne ich, dass es sich um einen Blog handelt?

Blogs bestehen aus einzelnen Beiträgen, die sich mit spezifischen Themen innerhalb des Fachgebiets des jeweiligen Blogs beschäftigen. Viele erscheinen in regelmäßigen Abständen und haben treue und zufriedene Stammleser:innen. Wenn das der Fall ist, spricht man davon, dass sie erfolgreich sind. Zumeist handelt sich um Inhalte, die Menschen bewegen, sie motivieren, ihnen Wissen liefern und Türen öffnen. Wer Blogs also nur für eine Art Tagebuch im Internet hält, unterschätzt, welche Reichweite und Wirkung professionell geführte Blogs haben können.

Wer schreibt Blogs?

Bloggerinnen und Blogger sind inzwischen zu einem festen Bestandteil der sozialen Medien und des Online-Marketing geworden. Denn kaum ein Mensch kann sich der Faszination von persönlichen Geschichten und Erlebnissen entziehen, wenn z.B. Klara erzählt, mit welchen Zutaten sie ihr allerbestes Gulasch zaubert oder mit welchen Problemen sich Herbert auf seiner Reise konfrontiert sah. Wenn der sprachliche Ton im Blog seine Leser:innen anspricht, lassen sich diese gerne mitnehmen und nutzen Anleitungen, Vorschläge und Berichte von anderen für ihre eigene Lebengestaltung.

Welche Arten von Blogs gibt es?

Blogs können von einer Einzelperson / Blogger:in (Personality Blog) oder einem Unternehmen (Corporate Blog) gestartet werden. Bei einem Personality Blog geht es nicht allein um den Inhalt, sondern vor allem um die Persönlichkeit der Bloggerin oder des Bloggers. Menschen lesen Blogs, weil sie die Art und Weise mögen, wie die Person den Blog schreibt. Als Texterin nutze ich z.B. meinen eigenen Blog über.schreiben hauptsächlich, um befreit draufloszuschreiben, ohne Vorgaben und Begrenzung durch einen Auftrag.

Es gibt Millionen Blogs im Netz. Neben der Frage: Was ist ein Blog?, interessieren sich viele dafür, über welche Themen gebloggt werden kann. Generell lassen sich über jedes beliebige Thema Blogs erstellen. Manchmal steht die Entscheidung einen Personality-Blog zu starten auch im Zusammenhang mit einem bestimmten Erlebnis, wie z.B. mit einer größeren Reise (vgl. mein Blog „Italien-mit-Hund“), mit Leidensdruck im Job, mit speziellen Interessen o.Ä.

Beliebten Themen für Personality-Blogs

  • Mode und Lifestyle
  • Food und Kochen
  • Technik und Wissenschaft
  • Fitness und Sport
  • Reisen und Freizeit
  • Gesundheit und Wellness
  • Kultur und Politik
  • Steuern und Finanzen

Im Gegensatz dazu verfolgt ein Corporate Blog das Ziel, Vertrauen und Nähe zu seiner Kundschaft aufzubauen. In diesem Fall ist der Aufbau der Marke, das Produkt und das Unternehmen wichtiger als die Person, die den Blog tatsächlich schreibt. Wenn Sie das Thema interessiert, lesen Sie meinen Artikel „Blog schreiben für KMU – so wird Ihr Wissen zum Kundenmagneten“. Unternehmensblogs folgen häufig einer klaren Strategie und entstehen intern in der Marketingabteilung einer Firma bzw. werden an Agenturen oder Texter:innen outgesourct.

Beliebte Arten von Corporate Blogs

  • Business und Webdesign
  • Knowledge-Blogs
  • News-Blog
  • Service-Blogs
  • Themen-Blogs
  • Kampagnen-Blogs
  • Marketing-Blogs
  • Produkt-Blogs

In beiden Fällen, sowohl im Privacy Blog als auch im Corporate Blog, ist der Aufbau von Vertrauen zu seinen Leser:innen die wichtigste Komponente. Dieser Vertrauensaufbau funktioniert nur, wenn man ehrlich ist und einen Mehrwert liefert, wie dies bei den drei E’s von Markus Cerenak (Literaturangabe s.u. bei Quellen) näher ausgeführt wird: sein Wissen erweitern, unterhalten werden oder „Erleuchtung finden“.

Ich möchte aber gerne noch zwei weitere Kategorien von Blogs erwähnen. Zum einen die „Wissenschaftsblogs“, wie z.B. SciLogs oder ScienceBlogs. Sie haben das Ziel, das Interesse an wissenschaftlicher Arbeit zu fördern. Das Blog-Format bietet Autor:innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen eine gute Gelegenheit, eigene Gedanken zusammenzufassen, zu strukturieren und ihre Informationen mit Interessierten zu teilen. Die Leser:innen haben durch die Kommentarfunktion die Möglichkeit, nachzufragen oder zu diskutieren.

Außerdem halte ich von Nischen Blogs sehr viel. Sie behandeln spezifische Themen wie Wirtschaft, Politik oder Technik. Kennt sich ein:e Blogger:in in einem bestimmten Bereich besonders gut aus, kann sie/er ihre/seine Expert:innen-Perspektive mit anderen über einen solchen Blog teilen. Viele Journalisten betreiben Nischenblogs, auf denen sie über ihre Lieblingsthemen diskutieren. Auch Vertreter aus Wirtschaft und Handel kommunizieren über solche Blogs. Nicht selten beschreibt den Nischenblog das Medium, das den Hauptbestandteil des Blogs bildet: So gibt es z.B. Videoblogs, Podcast-Blogs, Tumbleblogs oder Linkblogs.

Wie kann Ihr Blog mein Blog sein?

Im Normalfall ist bei einem Blog der Schlüssel zum Erfolg, dass er regelmäßig erscheint. Es ist besser, verlässlich mit einem Beitrag pro Monat zu starten und diesen Rhythmus beizubehalten, als sich anfangs zu viel vorzunehmen und dann nachzulassen. Da ich dieses Problem selbst gut kenne 🫣, biete ich Ihnen eine Zusammenarbeit mit mir an. Hier erfahren Sie mehr über meine Leistungen im Bereich Blog- und Content-Erstellung.

Oder kontaktieren Sie mich ganz einfach direkt per Mail: office@schreibatelier.co.at